Aber die Malerei blieb das
Wichtigste. Ihre Sponsoren wollten natürlich wissen, wie die "Künstlerin"
vorankomme, denn das war stets die Begründung ihrer Besuche. Und monatelang konnte sie
sie mit den selben Farbklecksen wirklich nicht vertrösten. Also versorgte sie sich
regelmäßig mit Farben, Leinwänden und Rotwein und malte.
Um die Mittagszeit fand man sie meistens in
einem Café eine Zigarette rauchend, stets auf der Suche nach neuen Kunstmäzenen.
Mal war es ein großer Fisch, mal ein Geizkragen, manchmal eine Niete.
Aber ihre Inszenierung gelang meist. Und getreu dem Motto: "Auch Kleinvieh macht
Mist", versiegte der Spendenfluß nicht.
Mit der Zeit wurde sie leichtsinnig und dies
wurde ihr zum Verhängnis.
Manchmal passierte es, daß sie - nach einer tagelangen Rotweinorgie noch völlig
"inspirativ benebelt" aus reiner Gewohnheit irgendeinen Mann mitgenommen hatte. |