Sie war zufrieden. Die letzten
Monate hatte sie damit verbracht, einen Kreis von "Sponsoren" um sich zu
schaffen. Es erwies sich nämlich als eine sehr lukrative Tätigkeit der Beruf als
Künstlerin. Denn alle diese alternden Männer brannten darauf, eine mittellose Malerin zu
fördern.
Wahrscheinlich lag etwas Romantisches darin:
er - der Beschützer, sie - die Muse. Als würden sie mit den Fingerspitzen eine andere
Welt berühren. Die Welt der Kunst, der Schönheit, die ihnen bisher immer versagt blieb.
Diese Männer verstanden auch nichts von Kunst, von moderner Malerei. Glücklicherweise.
Sie nämlich auch nicht.
Vor einem Jahr brachte sie ein Bericht über
die Verurteilung einer Heiratschwindlerin, die sich für eine ehemalige Opernsängerin
ausgegeben hatte, auf diese Idee. Ellen hatte genug davon, eine billige Geliebte zu sein.
Sie hatte genug davon, Bratwürste und Currywürste in einer Pommesbude zu verkaufen. |