Nach dem Dessert begleitete er sie
nach Hause.
Er brannte darauf, ihre Wohnung zu sehen. Eine richtige Künstlerwohnung. Er vergaß
sogar, ursprünglich nur an einem bestimmten Zimmer interessiert gewesen zu sein.
Und tatsächlich. Sie betraten einen großen
Raum mit hohen Fenstern, vor denen Staffeleien mit angefangenen Bildern standen. Überall
an den Wänden lehnten Leinwände.
Er fühlte sich beschämt, daß er nicht viel von moderner Kunst verstand, und nur bunte
Farbkleckse und Striche sah. Aber er war davon überzeugt, daß sie eine sehr begabte
Künstlerin sei mußte.
Auf jeden Fall war sie eine sehr begabte
Bettgenossin, was ihn von ihrer Kreativität noch stärker überzeugte. Er fühlte sich
berufen, ja, er mußte einfach ihr Talent mit allen Mitteln unterstützen. Denn es kann
doch nicht angehen, daß so eine Begabung irgendwo im Supermarkt hinter der Käsetheke
landet.
Am nächsten Nachmittag erhielt Ellen Winter
einen Liebesbrief und einen noch liebenswürdigeren Scheck. |