Nur manchmal kriegte sie ihre
dollen Minuten und malträtierte mich mit Aussagen wie: "Du liebst mich nicht mehr.
Früher warst du aufmerksamer. Der Freund von Martina bringt jede Woche einen
Blumenstrauß nach Hause. Und sie haben schon ihren Hochzeitstermin festgelegt.
Und Peter hat der Sabine einen neuen Wagen geschenkt. Und sie fahren nächstes Jahr nach
Sardinien ins Urlaub, weil sie es sich schon immer gewünscht hat.
Und wir fahren nur nach Spanien, weil du dahin willst. Wieso liebst du mich?"
Ich war mir sicher, daß sie diese Anfälle
nur deswegen kriegt, um sich meiner Zuneigung zu vergewissern.
Aber eigentlich fragte ich mich immer, was das soll. Wir wohnten doch zusammen. Damit war
doch alles klar, oder nicht? Na, für mich auf jeden Fall.
Und natürlich wollte ich sie heiraten. Das gehört wohl doch dazu. Aber noch nicht jetzt.
Denn das war wieder der Rebell in mir. Ich lasse mich nicht durch gesellschaftliche
Konventionen oder durch meine Eltern, zu etwas zwingen.
Ich ertrug diese Anfälle also mit der
stoischen Miene eines japanischen Freiheitskämpfers und wartete geduldig bis es vorbei
war. |